Dienstag, 2. April 2013

MÄRZ 2013

Kein Eröffnungsfest ohne Tanz & Musik! Bei der Eröffnung der Ausstellung “Das Indien der Maharadschas” bringen Künstlerinnen und Künstler aus Indien das Renaissanceschloss Schallaburg zum Tanzen. 
Samstag, 23. und Sonntag 24.März jeweils um 11 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr
Teil 1: Die Chhau-Maskentänzer von Seraikella

mit: Ashish Kar und Pradeep Kar Memorial Trust
 
Foto: Helmut Lackinger
Foto: Helmut Lackinger

Chhau ist ein traditionelles indisches Tanztheater. Fesselnde Musik und farbenprächtige Kostüme lassen verschiedene Charaktere auf der Bühne lebendig werden. Das Repertoire umfasst eine lose Aneinanderreihung einzelner, farbenprächtiger Tänze mit abwechslungsreichen Inhalten.
Die Chhau-Tänze von Seraikella  sind Maskentänze schamanistischen Ursprungs, die ihre klassische Gereiftheit, Beherrschtheit und Symbolik der höfischen Kultur zu verdanken haben. Die Maharajas von Seraikella im nordöstlichen Bundesstaat Bihar waren  traditionell  große Förderer der Tanzkunst. Zur Ausbildung aller jungen Prinzen gehörte auch eine Schulung im Waffen- und Chhau-Maskentanz. Die kunstvoll angefertigten Masken aus Papiermachee und Ton zeigen in mehreren Farben verschiedene Charaktere, wie Götter, mythologische Gestalten, Dämonen, Menschen, Tiere und Himmelskörper wie Sonne und Mond). Alljährlich während des Chaitraparva -Frühlingsfestes kommen die Seraikella Chhau Tänze zur Aufführung. Dieses Frühlingsfest ist Gott Shiva in seiner Form als Ardhanarisvchwara (halb Frau, halb Mann) gewidmet, als Gott der Schöpfung und Fruchtbarkeit.
Die Seraikella Chhau Maskentanzgruppe, die zur Zeit von Ashish Kumar Kar geleitet wird, verkörpert die Chhau-Tanzkunst der Maharadschas von Seraikella. Die Gruppe repräsentiert diesen Tanzstil weltweit und bietet Workshops an. Zur Eröffnung der Ausstellung “Das Indien der Maharaschas” sind sie eigens aus Indien angereist.

Mit freundlicher Unterstützung des Indian Council for Cultural Realtions und der Österreichisch-Indischen Gesellschaft.

Teil 2: Bharatanatyam – klassischer Tanz aus Südindien

dargeboten von der Natya Mandir Dance Company unter der Leitung von Radha Anjali. Tänzerinnen: Radha Anjali, Asmita Banerjee, Kumudini Kaindel, Rani Candratara, Aditi Weber, Parvati Mayer und Shakti Oyrer

Natya Mandir Dance Company. Foto: Helmut Lackinger
Natya Mandir Dance Company. Foto: Helmut Lackinger

Tillana heißt der auf der Schallaburg gezeigte Tanz und er stammt aus dem klassischen Bharatanatyam-Repertoire. Die Komposition ist von der Tarana der nordindischen Musik inspiriert und wurde seit dem 18. Jahrhundert in das südindische Musik-Repertoire aufgenommen wurde.
Radha Anjali hat mit ihren zeitgenössischen Choreografien, die unter dem Namen SAMGAMA Projekt zusammengefasst sind, diesen Tillana von dem der österreichischen Musiker Thomas Nawratil neu interpretieren lassen. Basierend auf der Choreographie und Komposition von Madurai N. Krishnan und dem Tanzmeister Adyar K.Lakshman, schuf Thomas Nawratil eine neue musikalische Interpretation auf dem Saxophon und Vibraphon mit Tabla Begleitung sowie eine durchkomponierte Begleitung aller Tanzschritte. Somit entstand ein neuer – moderner Tillana.
Dieser Tanz drückt die Lebensfreude aus und enthält komplizierte Rhythmen, skulptureske Posen sowie eine abschliessende Lobpreisung Gott Vishnus: “Deine Lotusfüße trage ich in meinen Herzen, komm schnell zu mir und gib mir deinen Segen!”

Die Bharatanatyam-Tänzerin Radha Anjali gilt als die prominenteste Vertreterin des klassischen indischen Tanzstils in Österreich. Ihre Ausbildung erhielt sie in der Tradition des klassischen indischen Tanzes bei dem berühmten Tänzer Kama Dev sowie bei Kalanidhi Narayanan und Adyar K. Lakshman in Chennai/Indien. In zahlreiche Performances im In- und Ausland bringt sie den klassischen Bharatanatyam Tanz einem westlichen Publikum näher und ist auch in Indien mit großem Erfolg aufgetreten. Sie entwickelte aber auch zahlreiche zeitgenössische Choreographien, die sie in Solo- und Gruppenperformances mit der von ihr gegründeten Natya Mandir Dance Company aufführt. Radha Anjali betreibt ein Tanzstudio in Wien und unterrichtet seit vielen Jahren Bharatanatyam Tanz.

Tipp: Radha Anjali ist auch als Autorin im Ausstellungskatalog vertreten. In Ihrem Beitrag “Indisches Ballet – Die klassischen Tanzstile Indiens” erfahren Sie Wissenswertes über die Indische Tanzkunst und die verschiedenen Stile.


Teil 3: Alankara - Indische Klassische Musik

mit: Alokesh Chandra und Ensemble
 
Die Geschichte der indischen Musik begann vor ungefähr 4000 Jahren.  Diese alte Kunst ist eine universelle Sprache, die von aufmerksamen  Zuhörern jeder Nation verstanden werden kann. Durch diese Sprache versuchen Musiker, das unsterbliche Licht der Seele zu teilen. 

Alankara mit den Instrumenten Tabla, Sitar und Tanpura. Foto: Helmut Lackinger
Alankara. Foto: Helmut Lackinger

Alankara ist ein Verein zur Förderung der indisch klassischen Musik durch musikalische Darbietungen und Unterricht, gegründet vom Sitarspieler Alokesh Chandra. Alankara  präsentiert die alte Kunst der Indischen klassischen Musik, organisiert Konzerte und bietet Unterricht in indischer klassischer Musik an.
Die Mitglieder des Ensembles genossen rein traditionellen Unterricht in Indien, direkt bei großartigen indischen Meistern und sind professionelle Musiker mit mehrjähriger Bühnenerfahrung. Alokesh Chandra ist ein Schüler des Sitarmaestros Ravi Shankar.
Alokesh Chandra über die indische klassische Musik: “Wenn ich Sitar spiele, werde ich eins mit Melodie und Rhythmus. Ich kann die große Freude, die ich erlebe, wenn ich mit diesem EINSSEIN verschmelze gar nicht beschreiben. Es ist wie eine wunderbare Mischung aller Gefühle: Glück, Schmerz, Liebe, Spaß, Traurigkeit, Freude – alle fließen zusammen durch mein Herz und ich möchte lachen und weinen zugleich. Genau das versuche ich mit meinen Zuhörern zu teilen.”
www.alankara.com

Ausstellung: 23. März bis 10. November 2013
Mo-Fr 9-17 Uhr; Sa, So, Fei 9-18 Uhr
Renaissanceschloss Schallaburg
3382 Schallaburg 1 / NÖ




27. März 2013
Vortrag von Eleonore Chowdhury-Haberl

"Dr. Rudolf van Leyden, Exilant in Indien, Förderer, Sammler und Wegbereiter der modernen indischen Malerei“ sowie jahrelanger Präsident der Österreichisch-Indischen Gesellschaft.

Eine Veranstaltung des MVK

Ort: Museum für Völkerkunde, Teilnahmegebühr € 4.-
Zeit: Mi. 27. März 2013, 18.30 Uhr